Stella und der Mauerläufer

Text Hannelore Dietrich mit Fotobildern von Brigitte Wanzentried

 

Die zwölfjährige Stella ist in der Stadt aufgewachsen und findet sich plötzlich auf dem Land, in dem „Kaff“ Dunker, wieder. Ihre Mutter wohnt zunächst noch mit ihr bei den Grosseltern – bis sie eines Tages entschwindet: angeblich zu einer Ausbildung. Sie wird erst sehr viel später wieder auftauchen. Ihren Vater kennt sie nicht, bis sie ihm eines Tages unvermutet begegnet. Vorerst aber muss Stella sich allein zurechtfinden: mit den manchmal schwierigen Grosseltern, mit der schrulligen Tante Rose, in der Schule, wo sie als Neue und ein wenig fremd Aussehende eine Außenseiterin ist. Sie befreundet sich mit Benno, ebenfalls einem Außenseiter, einem Blitzgescheiten. Er hat allerdings eine gewalttätige Schülerclique im Nacken, die ihn erpresst, bedroht und mehrmals zusammenschlägt. Als Stella ihm einmal helfen will, passiert etwas Schlimmes, wofür sie zur Rechenschaft gezogen werden soll: Ein Stein fliegt, verletzt den Bandenführer– und angeblich hat sie ihn geworfen. Sie entzieht sich dem Zugriff der Schulleitung und des Jugendamtes, indem sie sich für längere Zeit auf dem alten Friedhof versteckt. Benno besucht sie dort öfter zusammen mit seiner kleinen Schwester Mona, bis er schließlich, aus Angst vor der Bande, zu ihr auf den Friedhof zieht. Stella hat aber noch einen weiteren Verbündeten: den Mauerläufer, ein geheimnisvolles Wesen, das vor allem dann auftaucht, wenn’s für sie gefährlich oder traurig wird. Die 20 Fotobilder von Brigitte Wanzenried geben einen Eindruck von seinem Aussehen; man muss aber genau hinschauen und ein bisschen Phantasie haben – wie Stella. Anscheinend hält er sich in der Friedhofsmauer auf – aber nicht nur dort. „Mauern“ ziehen sich durch das gesamte Buch: auch die ganz großen, die im Lauf der Jahrhunderte errichtet wurden und nicht nur Gutes bewirkten. Die Geschichte von Stella geht aber einigermaßen gut aus – nur anders, als gedacht. (von der Umschlagseite)