Was tut sich nicht alles in der Birkenallee, einer ruhigen Berner Quartierstrasse!
Ein älteres Ehepaar sucht sein Verhältnis neu zu bestimmen;
die Frau ist besorgt, weil ihr Mann zunehmend Wahnideen verfällt
und überall ausländische Terroristen sieht – dabei haben beide
ihre kleine Enkeltochter aufzuziehen. Deren Mutter, allein lebend,
versucht sich ziemlich erfolglos als Geschäftsfrau. Um sie wirbt ein
verkannter junger Künstler, von Beruf Koch, dem seine Ex-Partnerin
den gemeinsamen dreijährigen Sohn zuschiebt. Ausserdem hat
sich noch eine Schriftstellerin in die Strasse verirrt, die gute Gründe
hat zu hoffen, dass sie dort unerkannt bleibt. Sie alle schlagen sich
schlecht und recht durchs Leben, haben oder bekommen es miteinander
zu tun – und merken nicht, wie sich in ihrer kleinen Welt ein
Drama anbahnt. Ist es unausweichlich oder liesse es sich verhindern?
Könnte jemand die Zeichen verstehen, die es ankündigen?
Hannelore Dietrichs leiser, aber aufwühlender Roman erzählt in einer
prägnanten Sprache und auf empathische Art von Menschen, die
nach ihrer Identität, nach Erfolg und Liebe suchen, aber auch von
den Hindernissen auf ihrem Weg und ihrer Blindheit gegenüber dem
Geschehen um sie herum. Im Mikrokosmos der Quartierstrasse, in der
sie alle leben, spiegeln sich grundlegende Probleme unserer Zeit.