Elli, von Beruf Clownin und von Herkunft Schweizerin, lernt in Norddeutschland Robert, einen erfolglosen Maler, kennen und lieben; doch die Liebe ist fragil, und nach einem Jahr kommt es zu einem vorläufigen Ende der Beziehung. Ein Grund ist die mangelnde Offenheit zwischen den beiden. Elli behält ihre traurige Vorgeschichte für sich, und Robert verschweigt, dass er der Vater der drei Kleinkinder sein könnte, die eines Tages vor seiner Wohnungstür gesessen haben.
Die Kleinen, zwei Jungen und ein Mädchen, zeichnet ein Fellchen auf Brust und Rücken aus, das sie in Roberts Augen geheimnisvoll und fremd wirken lässt. Das Mädchen, genannt Flocke, gelangt auf Umwegen zu Olga, mit der Elli eine alte und ambivalente Freundschaft verbindet. Robert zieht mit den beiden Jungen, die er vor Spott und Ablehnung schützen will, aufs Land, in das einsam gelegene Blaue Haus. Mit Elli hat er das nicht abgesprochen, und durch seine einsame Entscheidung verliert er sie. Erst Jahre später wird es wieder zu einer Annäherung kommen.
Eine Zeitlang sieht es so aus, als fände Robert in der mondänen Olga eine neue Part-nerin, doch das Verhältnis trübt sich bald ein. Olga kommt mit den Kindern nicht zurecht, und sie spürt, dass Robert nach wie vor Elli liebt. Nach der Trennung zeigt sie ihn an, weil er Petsch und Lee, die beiden Jungen, in seiner Überbesorgtheit von der Schule ferngehalten hat.
Die Kinder entwickeln sich sehr unterschiedlich, aber alle drei finden für sich einen Weg. Ihr Aussehen wirkt nicht auf jedes Gegenüber gleich fremd; manche scheinen ihre Besonderheit nicht zu bemerken. Lee möchte mit siebzehn seine Herkunft ergründen. Roberts oft wiederholte Erklärung, dass alle Kinder vom Himmel fallen, macht ihn wütend. Bei der Spurensuche helfen ihm Roberts alte Skizzenbücher weiter. Als er fast am Ziel ist, erscheint ihm die Vergangenheit plötzlich nicht mehr so wichtig. Sein Blick richtet sich nach vorn und ihm wird plötzlich klar, dass er Elli, zu der er eine innige Beziehung hat, als Mutter will. Petsch findet einen rabiateren Weg zu sich selbst, und Flocke liefert sich Kämpfe mit Olga.
Die Kinder haben auszulöffeln, was die Erwachsenen ihnen eingebrockt haben, aber sie werden nicht zu hilflosen Opfern – genauso wenig wie die schwerkranken, aber mutigen und hin und wieder sogar fröhlichen kleinen Patienten, mit denen Elli beruflich auf einer Kinderkrebsstation zu tun hat. In den Geschichten, die sie den kleinen Kahlköpfen erzählt, verwandeln sich Lee, Petsch und Flocke in drei muntere Bärchen, deren Tollpatschigkeit und Aufsässigkeit zum Lachen reizt. Elli wird Opfer eines Mobbing und verliert bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall ihr ungeborenes Kind, aber auch sie behält den Lebens-mut. Am Ende findet sie eine Arbeit in der Nähe des Blauen Hauses, wird von Robert schwanger und denkt über eine gemeinsame Zukunft mit ihm nach.
Die Lebensumstände der Hauptfiguren sind nicht einfach – und trotzdem schaffen sie es, zu sich und zu den anderen zu finden, sich immer wieder aufzurappeln, wenn sie gescheitert sind. Das gelingt, weil sie Verantwortung übernehmen und Aufgaben finden, die ihnen wichtig sind: Elli – die vaterlos aufgewachsen ist, in der Jugend vergewaltigt wurde, die ihren Partner durch kriminelle Machenschaften verliert – kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleinen Patienten und schreibt Geschichten; Robert malt weiter, obwohl er lange nicht reüssiert; die drei Kinder schaffen es, trotz ihrer Eigenwilligkeit und ihrer Handicaps, mit den Erwachsenen fertig zu werden und in der Schule zurecht zu kommen.
Viel Kraft und Phantasie sind nötig, um das Leben zu meistern, auch in einem friedlichen Land abseits der politischen Krisenherde. Es ist ungemein spannend wahrzunehmen, auf wie unterschiedliche Weise sich Lebenswille äußert und wie jeder Mensch um Ansehen und Würde ringt, gerade dann, wenn das Leben nicht nach Wunsch verläuft.